
BREMEN FEIERT HISTORISCHEN SIEG GEGEN ALSTER
27. September 2025
Erster Punktgewinn für München, erster Punktverlust für Harvestehude, erster Sieg für Bremen gegen Alster – einige Premieren gab es in der ersten Hälfte des Doppelspieltages der 1. Bundesliga Damen zu notieren.
Bereits am Freitagabend musste der amtierende Meister Harvestehuder THC in seinem fünften Saisonspiel sein weiße Weste einbüßen. Beim UHC Hamburg kam der HTHC nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus, hielt den Schaden allerdings durch das mit 4:3 gewonnene Shoot-out einigermaßen in Grenzen. Laura Saenger hatte die Gäste per Strafecke (7.) früh in Führung gebracht. Das 0:1 hielt bis zu Beginn des Schlussviertels, als Janne Dreyer die Uhlenhorsterinnen mit dem Ausgleich (49.) belohnte. Bei den Penaltys trafen Yani Zhong, Yara Mandel und Johanna Seelmaecker beim UHC sowie Teresa Martin Pelegrina (2), Katharina Becker und Katharina Kiefer für den HTHC.
Der HTHC hätte schon einen Dreier gebraucht, um über Nacht die Tabellenführung zu erlangen. Da dies nicht passierte, nutzte der makellose Spitzenreiter Mannheimer HC am Samstag die Chance, sein Polster auf vier Punkte Vorsprung (bei allerdings einem Spiel mehr) auszubauen. Beim Aufsteiger SC Frankfurt 80 ließ der MHC gar nichts anbrennen und kam durch drei Strafeckentreffer von Stine Kurz (7./16./49.) und zwei Feldtore von Hannah Reichert (27.) und Charlotte Gerstenhöfer (45.) zu einem souveränen 5:0 (3:0).
Hinter dem Spitzenduo MHC/HTHC hat sich der Berliner HC den dritten Platz erobert. Das 3:1 (1:0) im Heimspiel gegen den Club Raffelberg war schon der vierte Dreier für die Hauptstädterinnen. Victoria Käske hatte mit dem 1:0 (E, 4.) früh vorgelegt, nach der Pause erhöhte Philine Drumm per Siebenmeter auf 2:0 (34.). Der mutig mitspielende Aufsteiger aus dem Westen schnupperte nochmal am Punkt, als Giulia Funkel nach erfolgreichem Pressing den Ball zum 1:2 (52.) unter die Latte schlenzte. Aber zu mehr reichte es Raffelberg nicht, Luzie Franz machte mit dem 3:1 (59.) alles klar für den BHC.
Nach vier Siegen zum Auftakt nimmt die Kurve für den Club an der Alster jetzt eine andere Richtung. Dem 2:3 gegen den Mannheimer HC folgte nun mit dem 0:1 gegen den Bremer HC die zweite Heimniederlage in Folge. Bereits nach 12 Minuten fiel das Tor des Tages, das BHC-Kapitänin Charlotte Müller (Foto) per Eckennachschuss erzielte. Die Hamburger Gastgeberinnen liefen in der Folge zwar zahlreiche Angriffe, aber alle Offensivbemühungen, darunter auch ein halbes Dutzend Strafecken, führten nicht zum Ausgleich. „Wir bringen den Ball nicht konsequent genug vors Tor“, bemängelte Alster-Antreiberin Jule Bleuel hinterher und bezeichnete die vielen Flanken in den Bremer Kreis als „nicht das Gelbe vom Ei“. Beim Schlusspfiff durften nur die Gäste jubeln: „Das fühlt sich einfach mega an“, konnte Siegtorschützin Charlotte Müller den allerersten Bremer Bundesligasieg gegen den Club an der Alster kaum fassen. Allerdings sei man nach einem 3:1-Erfolg in einem Vorbereitungsduell „mit Selbstbewusstsein hier reingegangen“.
Auswärts 1:0 in Hamburg setzte sich auch der Düsseldorfer HC durch. Beim Großflottbeker THGC entführte der Vizemeister die drei Punkte. Die entscheidende Szene spielte sich kurz nach Halbzeit ab, als Sara Strauss ihre besonderen Schusskreisqualitäten ausspielte. Eine von Torhüterin Marta Kucharska parierte DHC-Strafecke bugsierte Strauss unter Bedrängnis zum 0:1 (35.) über die Linie. Der verdiente Vorsprung geriet allenfalls durch eine Flottbeker Ecke kurz vor Ende noch einmal in Gefahr, aber es reichte für den GTHGC nicht mehr zum Ausgleich. Düsseldorf fuhr nach zwei Startniederlagen nun seinen dritten Dreier in Folge ein.
Ein erstes kleines Erfolgserlebnis konnte der Münchner SC für sich verbuchen. Nach vier Niederlagen bedeutete das 1:1 bei Rot-Weiss Köln den ersten Punkt für die Bayerinnen. Aber weil der MSC das Shoot-out mit 1:3 nach Toren von Lucia Rahm für München und Nika Hansen, Sophie Prumbaum und Katharina Reuten für Köln verlor, bleibt es bei diesem einen Zähler auf dem Konto des Tabellenletzten. München war durch Luisa Walter (22.) in Führung gegangen, Lynn Krings sorgte mit dem 1:1 (E, 47.) für den Ausgleich. Köln wartet auch nach sechs Spielen noch auf seinen ersten Dreier und verdankt seine sechs Punkte ausschließlich seinen vier Unentschieden und zwei gewonnenen Shoot-outs.
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