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HTHC-HERREN OHNE TOR, HOLZMÜLLER MIT GELUNGENEM SCHLÄGERWECHSEL

13. December 2025

Hallenmeister Harvestehude 60 Minuten ohne Torerfolg. Diesen kuriosen Umstand brachte der Samstagsspieltag in der 1. Bundesliga Herren. Kurios außerdem, wie ein Spieler, der gestern noch in Dublin in der Pro League im Einsatz war, heute seiner Mannschaft beim ersten Hallensieg helfen konnte.

 

Gruppe Nord

 

Ein amtierender Deutscher Meister mit einem Hallen-Bundesligaspiel ohne eigenen Torerfolg in 60 Spielminuten? – Ob es so etwas schon mal gegeben hat, wissen nur die Geschichtsbücher. Auf jeden Fall ist es eine Außergewöhnlichkeit, die dem Harvestehuder THC im Auftritt beim UHC unterlief. 4:0 hieß es am Ende für die Uhlenhorster, die selber erst nach 45 Minuten zum ersten Mal trafen. Philip Schmid (2), Leon Bernstein und Liam Holdermann sicherten den Sieg, der den UHC Hamburg an die Tabellenspitze brachte. Der HTHC fiel auf Platz zwei zurück, kann sich die Führung aber am Sonntag durch einen Sieg im vorgezogenen Spiel gegen Flottbek wieder zurückholen.

Den Anschluss an die erweiterte Spitze hat der Hamburger Polo Club mit seinem zweiten Saisonsieg geschafft. Polo setzte sich im Heimspiel gegen den DTV Hannover mit 7:5 (2:3) durch. Doch der Sieg hing zeitweise am seidenen Faden. Hannover lag mit 3:1 und nach 3:4 sechs Minuten vor Schluss noch einmal 5:4 in Front. Beim 6:5 (59.) hatte Polo die Partie ein zweites Mal gedreht, diesmal ohne Rückschlag. Oliver Binder (4), Paul Smith (2) und Jan-Hendrik Bartels trafen für den Sieger, Eryk Bembenek (2), Lukas Plochy, Constantin Werner und Mattia Amorosini waren für den DTV erfolgreich.

 

Gruppe Ost

 

Das Topspiel der beiden mit je drei Siegen in die Saison gestarteten Tabellenführer Zehlendorfer Wespen und TC Blau-Weiss Berlin brachte am Ende ein klares Resultat: Die Wespen gewannen 9:3 (3:2), wobei sich die Deutlichkeit erst in den letzten elf Minuten ergab, als die Hausherren nach dem 4:3 (49.) fünf Tore in Folge schossen. John Dammertz entschied mit sechs Toren nicht nur das Spiel, sondern baute zugleich seine Führung in der BL-Torjägerwertung aus.

Durch seine erste Niederlage musste Blau-Weiss den zweiten Platz an den Berliner HC abtreten, der sein Heimspiel gegen den HC Roseneck mit 9:6 (3:2) gewann. Auch dieses Spiel entschied sich erst in den letzten elf Minuten, hatte doch Roseneck sich nie abschütteln lassen und dann tatsächlich zum 5:5 (49.) ausgeglichen. Nach dem 7:5 des Favoriten kam der Außenseiter noch einmal auf 6:7 (56.) heran. Zu einer Überraschung reichte es schließlich nicht. Bryan Stoltzenburg (2), Nico Kirstein, Michael Hummel, Simon Herzsprung, Julius, Griem, Martin Zwicker, Marius Gemmel und Tino Volkert schossen die BHC-Tore; beim HCR hielten Jakob Eggers (2), Lasse Herberg (2), Jonas Diesing und Leonard Becker die Sache lange spannend.

So nah am ersten Punktgewinn wie kaum mal in den ersten Spielen war der Cöthener HC. Der Aufsteiger musste sich in eigener Halle TuS Lichterfelde knapp mit 4:5 beugen. Ein 1:4 (39.) hatten die Hausherren bis zum 4:4 (54.) komplett wettgemacht, um dann in der vorletzten Minute doch noch den Genickschlag in Form des 4:5 zu bekommen. Moritz Lohstöter, Maxim Wünschmann, Peter Forster, Max Borrmann und Joachim Krömer sorgten für den Sieg des Berliner Gastes, Karl Rosenkranz (2), Jakob Sonnabend und Max Walter trafen für den CHC, der zusammen mit HC Roseneck weiter punktlos am Tabellenende steht.

 

Gruppe Süd

 

Im Topspiel der beiden Gruppensieganwärter gab es keinen Sieger. TSV Mannheim Hockey und Mannheimer HC trennten sich 5:5 (3:3)-Unentschieden. Gast MHC machte aus einem 1:3-Rückstand (21.) einen 5:3-Vorsprung (36.), den der TSV bis zur 50. Minute wieder aufgeholt hatte. In der torlosen Schlussphase verpassten beide Seiten den finalen Schlag. Jan Wentscher (MHC) war mit zwei Treffern der einzige Doppeltorschütze der Partie, Tim Seagon, Jossip Anzenender und Peer Hinrichs schossen die weiteren MHC-Tore. Beim Tabellenführer TSV verteilte sich die Ausbeute auf Anze Fujs, Jossip Anzeneder, Nico Reichert, Alvaro Tello und Marius Haber.

Die Punkteteilung der Dominatoren verschaffte dem Münchner SC die Gelegenheit, wieder bis auf drei Punkte an das Führungsduo heranzurücken. Und die Bayern nutzten die Chance mit einem 10:6 (2:3)-Heimsieg über den HC Ludwigsburg. Der Aufsteiger hatte zur Pause 3:2 und danach mit 5:3 (35.) und 6:4 (39.) geführt. Aber schon bis zur letzten Viertelpause konnte München den Stand zum 7:6 drehen und anschließend weiter ausbauen. Lucca Epple (4), Christian Schellinger (2), Jaro Holland, Leo Schur, Julius Lambsdorff und Benedikt Nahr trafen für den MSC, Matthias Schurig (2), Caspar Stengler (2), Lars Riehle und Bruno Laumann schossen die Tore für den HCL, der im Sonntagsspiel zwischen Frankfurt und Stuttgart vom Sieger dieser Partie vom vierten Tabellenplatz verdrängt werden würde.

 

Gruppe West

 

Im einzigen Samstagsspiel standen sich mit Rot-Weiss Köln und DSD Düsseldorf zwei Mannschaften ohne Punkt aus den ersten drei Partien gegenüber. Wie wichtig dieser direkte Vergleich für beide war, macht sich zum Beispiel an der Kölner Aufstellung bemerkbar. Da stand erstmals in der Hallensaison mit Phillip Holzmüller ein A-Nationalspieler im Aufgebot, der tags zuvor noch in Dublin mit den Honamas in der Pro League gegen Belgien spielte. Der Wechsel von Feld- zu Hallenschläger schien für Holzmüller kein größeres Problem. Mit seinem Tor zum 5:4 sorgte ausgerechnet er für die erste Rot-Weiss-Führung an diesem Tag. Über das 0:1 und 1:3 lag Aufsteiger DSD noch bis zum 3:4 (23.) in Front, ehe sich das Blatt zugunsten der Hausherren drehte. Köln zog in der zweiten Hälfte ohne weiteres Gegentor zum 9:4 (5:4) davon. Neben Holzmüller sorgten Maximilian Siegburg (3), Caius Warweg (2), Fabio Seitz (2) und Kasimir Lawrenz für den befreienden ersten Sieg, der Rot-Weiss auf Platz vier klettern ließ.

 

Foto: Fehrmann / Sports-Gallery