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BITTERE GEGENTORFLUT FÜR DIE BEIDEN AUFSTEIGER

13. September 2025

Eine Flut von 37 Treffern in sechs Partien erlebte der zweite Spieltag in der 1. Bundesliga Herren. Am meisten darunter zu leiden hatten die beiden Aufsteiger Gladbach und Frankfurt, die am Samstag zusammen 18 Gegentore einstecken mussten.

Einen bitteren Heimauftakt hatte der Gladbacher HTC. Der Wiederaufsteiger musste sich auf eigenem Platz gegen den Club an der Alster mit 2:10 (1:4) geschlagen geben. Ein schnelles 2:0 der Hamburger Gäste durch Jack Heldens (3.) und Noah Lund (7.) konnte GHTC-Neuzugang Laurens Halfmann mit dem 1:2 (18.) noch beantworten. Danach wurde es aber sehr einseitig auf der Anzeigetafel. Der den dem Länderspiel-Aufenthalt zurückgekehrte Australier Jeremy Hayward sorgte nach vor der Pause mit zwei Standards (7m, 21./E, 30.) für den alten Abstand, und gleich nach dem Seitenwechsel setzte sich Alster weiter ab. Dieter Linnekogel (32./43.), Maxi Schlüter (38./45.) und Till Brockmann (E, 39.) schraubten das Resultat bis zum Ende des dritten Viertels auf 9:1 hoch. Halfmann traf für die Gastgeber zwar noch ein zweites Mal (53.), doch den Schlusspunkt setzten die Hamburger durch Till Brockmann (56.). Mit dem zweistelligen Sieg übernahm Alster die Tabellenführung.

 

Nicht viel besser als Mitaufsteiger Gladbach erging es dem SC Frankfurt 80. Die Hessen kamen beim Harvestehuder THC mit 3:8 (1:5) unter die Räder. Kurioserweise war am Ende der SC80-Spieler Yannik Oswald (zusammen mit HTHC-Hallenweltmeister Alec von Schwerin) der erfolgreichste Torschütze auf dem Platz. Der Frankfurter Eckenspezialist versenkte drei Versuche im HTHC-Kasten. Damit konnte er zum 1:1 (9.), 2:5 (41.) und 3:5 (42.) die Hoffnungen seines Teams am Leben halten. Letztlich reichte der Oswald-Dreier aber nicht, um gegen die Torgewalt der Hamburger Gastgeber etwas auszurichten. Corey Weyer (E, 4.), Andrew McConnell (14./E, 24.), Fülöp Losonci (16./46.) und Alex von Schwerin (19./42./49.) sorgten für den ersten Saisonsieg des HTHC.

 

Erneut nicht über ein Unentschieden nach 60 Minuten kam der Deutsche Meister Crefelder HTFC hinaus. Im Heimspiel gegen den UHC Hamburg stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit 2:2 (1:0), für das Tin Nguyen (15.) und Niklas Wellen (7m, 58.) für die Gastgeber sowie Hannes Müller (37.) und Cameron Golden (48.) für den UHC gesorgt hatten. Im Shoot-out lief es für Krefeld besser als in der Vorwoche in München. Ohne eigenen Fehlschuss kam man nach Tore von Lucas Bachmann, Niklas Wellen Finn Langheinrich und Tim Howard zum 4:2-Sieg, da beim UHC neben zwei Fehlschüssen nur Florian Sperling und Hannes Müller trafen.

 

Unentschieden am Ende der Spielzeit stand es auch in Hamburg zwischen dem Polo Club und dem TSV Mannheim. Die Gäste zeigten sich nach ihrem 1:0-Auftaktsieg über Köln selbstbewusst und ließen sich auch durch zwei Rückstände nicht unterkriegen. So machten Alvaro tello (30.) und Jakob Brilla (E, 34.) kurz vor und nach der Halbzeit aus einem Hamburger 1:0 (Leon Thörnblom/10.) ein 1:2. Und als Tom Craig (39.) und Paul Smith (7m, 47.) für einen erneuten Führungswechsel gesorgt hatten, brachte Rana Waheed per Strafecke (53.) Mannheim zum verdienten 3:3. Im Shoot-out (3:1) blieb der Zusatzpunkt dann allerdings bei den Gastgebern, die durch Tom Craig, Tim Brand und Paul Smith trafen, während beim TSV nur Luca Großmann an Polo-Nationaltorwart Joshua Onyekwue Nnaji vorbeikam. „Wir haben uns gut auf die Manndeckung von Polo eingestellt gehabt und mit einem guten Leistung gezeigt, dass wir es draufhaben“, freute sich der starke Mannheimer Abwehrchef Jakob Brilla auch über einen verdienten Punkt beim Ligagewinner der Vorsaison.

 

Die zweite 0:1-Niederlage in Mannheim binnen sechs Tagen musste Rot-Weiss Köln verdauen. Dem knappen Spielverluste am vorigen Sonntag beim TSV folgte nun das gleiche Resultat beim MHC. Die Szene des Spiel ereignete sich knapp drei Minuten vor der Halbzeitpause. Einen langes Schlenzanspiel von peillat konnte Schachner im Kölner kreis annnehmen und gut verarbeiten. Schachners Querball erreichte den sehr freien Erik Kleinlein, der mit seinem Schlenzern aus vier Metern Torentfernung dem Euopameisterkollegen Jean Danneberg im Rot-Weiss-Kasten keine Chance ließ (28.). Bei diesem 1:0 blieb es, auch wenn die personell nicht in Bestbesetzung angetretenen Gäste vor allem durch Ecken von Paul Glander am Ausgleich schnupperten. Und der Siegtoirschütze Kleinlein war froh, das Resultat über die zeitgebracht zu haben. „Köln ist besser gestartet, aber dann konnten wir ihnen unser Spiel besser aufdrücken. Sechs Punkte sind ein guter Saisonauftakt.“

 

Ebenfalls über die maximale Ausbeute nach zwei Saisoneinsätzen verfügt der HTC Uhlenhorst Mülheim. Dem 5:1-Heimsieg über Frankfurt folgte nun ein 3:0-Auswärtserfolg beim Münchner SC, wo es noch im Vorjahr eine schmerzliche Niederlage für die Westdeutschen gesetzt hatte. Ob überhaupt oder wann zuletzt es ein Bundesliga-Feldtor von Lukas Windfeder (Foto) gegeben hat, wissen wahrscheinlich nur die Geschichtsbücher. Doch in München kam es zu dieser Seltenheit. Der Uhlenhorster Abwehrchef, der sonst eigentlich nur als Eckenschütze auf die Torjägerliste kommt, hatte sich nach einem abgefangenen Ball mit in den Angriff begeben. Nachdem der MSC den Konter der Gäste eigentlich schon geklärt haben schien, kam Windfeder links vor dem Kreis noch einmal an den Ball. Der Europameister lief noch ein paar Schritte in den Kreis und wollte aus spitzem Winkel wohl lediglich vor den Kasten flanken, doch sein Rückhandschuss wurde von Münchens Kilian Sollermann unhaltbar für Torhüter Bretschneider ins Netz gelenkt – 0:1 (14.). Nach der Pause beförderte Lukas Mertgens die zweite Mülheimer Ecke im Nachschuss Richtung MSC-Kasten. Ob Dirmeiers Rettungsaktion tatsächlich zu spät kam oder er den Ball noch vor Überschreiten der Linie wegdrosch, hätte höchstens ein VAR zweifelsfrei ermitteln können. Der Treffer zum 0:2 (37.) zählte aber. Unzweifelhaft war dagegen das dritte Mülheimer Tor, mit dem Robin Holthaus (58.) alles klarmachte.

 

Foto: SportGallery/ S. Rixecker