
BESSERPLATZIERTE TEAMS SETZEN SICH ALLE AUSWÄRTS DURCH
17. May 2025
Die vier höherplatzierten Mannschaften der 1. Bundesliga Herren legten zum Auftakt der Play-offs mit Siegen auf gegnerischem Platz den Grundstein für den Einzug ins Final-Four. Mit dem Heimvorteil im Rückspiel könnte das Viertelfinale schon am kommenden Samstag entschieden sein. Im Play-down haben Alster und München vorgelegt.
Im letzten Ligaspiel ließ sich der Hauptrundengewinner Hamburger Polo Club in Mülheim beim 4:4 noch einen Punkt abnehmen. Doch zum Auftakt der Play-off-Serie rückte der Bundesliga-Dominator die Kräfteverhältnisse wieder zurecht. Mit 8:1 (3:1) setzte sich Polo haushoch auf dem Platz des HTC Uhlenhorst durch. Dabei waren die Gastgeber durch Henrik Mertgens gleich in der ersten Spielminute in Führung gegangen. Das 1:0 hielt auch bis zur ersten Viertelpause. Doch dann nutzten die Hanseaten ihre spielerischen Vorteile auch zu Toren. Mathias Müller (E, 16.) und zweimal Jan-Hendrik Bartels (17./28.) drehten das Resultat bereits bis zur Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel kam es noch härter für Mülheim. Je zwei Treffer von Kane Russell mit Strafecken (41./51.) und Tom Craig (47./E, 54.) schraubten das Resultat auf 1:7 hoch, ehe Constantin Staib (58.) den Schlusspunkt setzte. Mülheim steht vor einer Herkulesaufgabe, die Serie am kommenden Wochenende in Hamburg noch zu seinen Gunsten zu drehen.
Gar zwei Mal in Front lag der TSV Mannheim Hockey bei seiner Play-off-Premiere. Im Heimspiel gegen Rot-Weiss Köln brachten Alvaro Tello zum 1:0 (12.) und später Jacek Kurowski zum 2:1 (27.) die Gastgeber in Führung. Aber die erfahrenen Gäste steckten das cool weg. Durch Christopoher Rühr (14.) und Paul Babic (38.) glichen sie zwei Mal aus. Und als schon vieles auf ein Shoot-out hindeutete, traf Michel Struthoff, der zuvor schon einen Pfostentreffer gelandet hatte, 60 Sekunden vor Ende per Rückhandknaller unter die Latte zum 2:3-Siegtreffer der Gäste. Köln geht nun mit einem großen Vorteil in die Rückspiele auf eigenem Platz.
Einen torreichen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gäste hatte das Aufeinandertreffen zwischen Harvestehuder THC und Crefelder HTC. In der Neuauflage des jüngsten Hallen-DM-Endspiels gingen die Hamburger Gastgeber durch Alec von Schwerin und Max Glander 2:0 in Führung. An alter Wirkungsstätte konnte Masi Pfandt (Foto) die Krefelder noch vor der Pause wieder komplett heranführen. Nach dem Seitenwechsel wechselte dann die Führung. Lachlan Sharp schoss den CHTC zum 2:3 (36.). Sein australischer Landsmann auf der anderen Seite, Craig Marais, besorgte dann mit einem Traumschuss aus der Drehung das 3:3 (44.). Aber es ging noch weiter. Niklas Wellen gelang das 3:4 (56.). Der HTHC nahm sofort Torhüter Ditzer vom Platz und erzwang in Überzahl eine Ecke, die Andrew McConnell zum 4: 4 (57.) einschlenzte. Es kam wie schon in den beiden Ligaduellen zum Shoot-out, wo Krefeld dank Treffern von Timo Kossol, Linus Michler und Lucas Bachmann, bei HTHC-Toren von Fülöp Losonci und Craig Marais, mit 3:2 die Oberhand behielt und nun mit einem Vorteil ins 6zweite Wochenende auf eigenem Platz geht.
Auch der amtierende Meister Mannheimer HC konnte sich auf fremdem Terrain in Führung bringen. Beim UHC Hamburg gingen die Süddeutschen als 2:1 (1:0)-Sieger vom Platz. Gonzalo Peillat sorgte per Siebenmeter (20.) für die Pausenführung. Bald nach Wiederbeginn erhöhte Andreas Rafi zum 0:2 (34.). Zwar glückte Luis Bernstein per Siebenmeter umgehend der Anschluss (35.), aber zu mehr reichte es den Hanseaten gegen den Ligazweiten nicht.
Trotz zwei Führungen schaffte es der Großflottbeker THGC nicht, das Auftaktspiel um den Klassenerhalt gegen den Club an der Alster für sich zu entscheiden. Am Ende einer Partie, die knapp acht Spielminuten vor Ende auch eine fast 30-minütige Unterbrechung nach einem Gewitter brachte, setzte sich der Favorit mit 4:3 (2:2) durch. Ein Eckennachschuss durch Nikolas Wellan (3.) brachte Flottbek das schnelle 1:0. Robert Köpp (10.) und Till Brockmann (14.) drehten den Spielstand noch im ersten Viertel zugunsten der Gäste. Aber das Tabellenschlusslicht GTHGC war noch längst nicht besiegt, sondern schlug durch Wellans zweites Tor (22.) und bald nach der Pause durch William-Ike Jeammot (35.) zum 3:2 zurück. Lange hielt dies allerdings nicht. Eine weitere Alster-Ecke konnte Flottbek nur auf Kosten eines Siebenmeters klären, diesen verwandelte Jeremy Hayward zum 3:3 (36.), und am Ende des dritten Viertels bediente Hayward bei der nächste Alster-Ecke den eingelaufenen Till Brockmann mustergültig zum Stechertor (45.). Beim 3:4 blieb es trotz aller Bemühungen der Gastgeber.
Im zweiten Play-down-Duell steckte der Münchner SC gegen den Berliner HC zwei Nackenschläge weg und ging als 3:2 (0:1)-Gewinner vom Platz. Kurz vor der Halbzeit hatte Jonas Poeschel (29.) die Gäste in Führung gebracht. Es dauzerte bis ins letzte Viertel, ehe der MSC sein erstes Erfolgserlebnis hatte, als Julius von Falck eine Ecke zum 1:1 (47.) ins Netz schlenzte. Wenig später besorgte Kim Kingstone das 2:1 (51.) für die Gastgeber. Der Vorsprung hielt bis kurz vor Schluss, ehe ausgerechnet der langjährige MSC-Spieler Chistian Schellinger für den BHC das 2:2 (59.) besorgte. Doch schon wenig später hatte München seine Führung zurück, als nach einem Münchner Konter am Ede ein Siebenmeter herauskam, den Lucca Epple nervenstark zum 3:2 (59.) unter die Latte setzte. Berlin muss jetzt zweimal zu Hause gewinnen, um die Klasse zu halten.
Foto: Kramhöller