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MÜLHEIM BEHÄLT TABELLENFÜHRUNG NACH TORREICHEM SPITZENSPIEL

27. September 2025

Von den am Samstag in der 1. Bundesliga Herren zur Vergabe stehenden 18 Punkten blieben 13 am Ende im Besitz der Heimmannschaften. Uhlenhorst Mülheim verteidigte dabei im Spitzenspiel gegen den Hamburger Polo Club seine Tabellenführung, und erstmals in dieser Saison ging ein Punkt aufs Konto eines Aufsteigers.

Beim Mannheimer HC läuft es derzeit nicht. Mit 0:2 (0:1) verloren die Badener beim UHC Hamburg und damit ihr drittes Spiel in Folge. Florian Sperling hatten die Gastgeber früh in Führung gebracht (5.). Die größte Chance zum Ausgleich bot sich dem MHC in einer Drangphase Ende des zweiten Viertels. Einen Siebenmeter von Gonzalo Peillat, den dieser auch herausgeholt hatte (Stockschlag beim Eckennachschuss) fischte UHC-neuzugang Felix Damberger mit dem Schläger aus dem Torwinkel. Nach der Pause hielten die Hamburger ihren Gegner wieder besser weg vom Kreis, wenngleich sich hüben wie drüben noch einige dicke Chancen zu einem Treffer ergaben. Für die Entscheidung sorgte dann gut zwei Minuten vor Ende Christopher Kutter, als gerade zwei MHC-Akteure ihre Zeitstrafen absaßen, per Rückhandschuss unter die Latte (58.).

 

Auch der zweite Hamburger Gastgeber konnte gegen ein Team aus dem Süden sein Heimspiel mit 2:0 für sich entscheiden. Der Club an der Alster bezwang den Münchner SC nach Toren von Neuzugang Jamie Green (42.) und Lasse Mink (58.). Nach zwei Niederlagen vorige Woche im Westen sind die Hamburger wieder zurück in die Spur gekommen und feierten ihren vierten Saisonsieg, der Alster auf Tabellenplatz zwei vorbrachte.

 

Denn gleichzeitig hatte der Hamburger Polo Club im Spitzenspiel in Mülheim lediglich einen einzigen Punkt verbuchen können. Letztlich war sogar dieser eine mitgenommene Zähler noch Glück, denn beim Stand von 4:3 für den HTC Uhlenhorst vergab Mülheims Stürmer Lukas Mertgens in der vorletzten Minute ein quasi todsicheres Empty-net-Goal, als er sich frei vor dem leeren Polo-Gehäuse schlichtweg zu viel Zeit ließ und der herangeflogene Polo-Kapitän Luca Müller noch mit seinem Schläger den Ball am Kasten vorbei lenken konnte. Das vergebene 5:3 rächte sich bitter, denn kurz danach holten die Gäste noch einen Siebenmeter (nach Foul an Weigand) heraus, den Kane Russell zum 4:4-Endstand gegen David Harte verwandelte. Davor ging die Führung in dieser Topbegegnung munter hin und her. Erst glich Justus Weigand (2./9.) für Polo zweimal die nach Mülheimer Treffern von Max Godau (1.) und Malte Hellwig (8.) aus. Das torreiche erste Viertel endete mit der ersten Gästeführung durch Nic Woods zum 2:3 (11.). Im Schlussviertel drehten Robin Holthaus (48.) und Helwig (7m, 56.) die Führung erneut zugunsten der Gastgeber, ehe Mertgens vergaß, den Sack zuzumachen. Kurioserweise sicherte Lukas Mertgens dann mit seinem verwandelten Versuch zum 4:3-Endstand im Shoot-out den Extrapunkt für Uhlenhorst, für das außerdem Moritz Ludwig, Jan Schiffer und Maximilian Stahmann trafen. Polos erfolgreiche Penaltyschützen waren Tim Brand, Justus Weigand und Bennet Ness.

 

Torreich 4:4 stand es am Ende auch zwischen dem TSV Mannheim Hockey und dem Gladbacher HTC. Der Aufsteiger war durch Kenton Melville mit dem ersten Angriff in Führung gegangen (1.), Philipp Wossidlo glich zwar bald aus (6.), doch Niklas Braun sicherte den Gästen per Ecke (13.) die 2:1-Pausenführung. Interessant war, dass beide Seiten vor der Halbzeit innerhalb von zwei Minuten einen Siebenmeter verschossen, erst setzte Laurens Halfmann einen Ball an den Pfosten (24.), dann scheiterte auch Jakob Brilla (26.). Der Mannheimer machte seinen Fauxpas mit einer sauberen Strafecke zum 2:2 (32.) schnell wieder wett, und auch Halfmann konnte später noch jubeln, als er seinen zweiten Strafstoß dann zum 3:3 (53.) versenkte, vorausgegangen war die erste TSV-Führung durch Anze Fujs (36.). Die bislang punktlosen Gladbacher hatten in der Schlussphase dann plötzlich ihren ersten Dreier vor Augen, als nach einem Konter Melvill zum 3:4 (58.) ins Netz stach, doch die Mannheimer Antwort durch Alvaro Tello zum 4:4 (59.) ließ nicht lange warten. Im Shoot-out behielt der TSV mit 5:4 nach Toren von Manuel Prol (2), Lucxa Großmann (2) und Philipp Wossidlo, bei GHTC-Treffern von Laurens Halfmann (2) und Mats Grambusch (2), die Oberhand. Trotz der Niederlage hat der GHTC nun den ersten Punkt auf dem Konto und konnte die Rote Laterne an den SC Frankfurt abgeben.

 

Denn die Hessen kassierten beim 2:4 gegen den Crefelder HTC die einzige Heimniederlage des Tages. Dabei schien auch der zweite Aufsteiger sein erstes Saisonerfolgserlebnis zum Greifen nah zu haben, als Moritz Küppers Frankfurt in Führung schoss (18.) und nach der Pause Magnus Hautzel (7m, 36.) die Hausherren mit dem 2:2 noch einmal auf Kurs brachte. Der Deutsche Meister hatte durch Sten Brandenstein (E, 25.) und Niklas Wellen (28.) den Spielstand zur 2:1-Pausenführung gedreht. Zwei Eckentreffer von Tim Howard (41./49.) sorgten dann für den Sieg der Gäste, die mit ihrem zweiten Dreier in Folge ihren etwas mageren Saisonstart ausgleichen konnten.

 

Das ebenso wie Krefeld mager gestartete Rot-Weiss Köln ist genauso auf die Erfolgsspur zurückgekommen. Ihre Heimstärke spielten die Rheinländer mit dem dritten Sieg in Folge auf eigenem Platz aus. „Opfer“ wurde zum dritten Mal ein Hamburger Gast. Nach Alster (3:2) und UHC (4:1) erwischte es nun den Harvestehuder THC mit 3:2. Andrew McConnnell (E, 33.) und Vincent Scholz (38.) konnten zwar die von Raphael Hartkopf (4.) erzielte 1:0-Pausenführung der Kölner in ein 1:2 für den HTHC drehen, aber das reichte letztlich nicht. Florian Adrians (50.) und Michel Struthoff (56.) sorgten für das finale 3:2 für Rot-Weiss.

 

Foto: Kramhöller / SportsGallery

Es ist ein komisches Gefühl. Eigentlich war es unsere beste Saisonleistung heute, aber unsere Effektivität im Kreis war leider gleich null.

Andreu Enrich, Trainer Mannheimer HC