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GLEICH MEHRERE NEUZUGÄNGE TREFFEN IM ERSTEN SPIEL

06. September 2025

Topfavorit Polo mit viel Mühe, Meister Krefeld mit nur einem Punkt, Aufsteiger Gladbach nahe dran an einem Unentschieden beim MHC – der Saisonauftakt in der 1. Bundesliga Herren hatte Überraschendes zu bieten. Inklusive von Debüttreffern gleich einiger Neuzugänge.

Ein schwerer Saisoneinstand war es für Meister Crefelder HTC. Beim Münchner SC (Foto), wo es in der vorigen Saison noch einen glatten 5:0-Auswärtssieg gegeben hatte, musste sich die Westdeutschen am Ende mit einem 3:3-Unentschieden und einem mit 4:5 verlorenen Shoot-out abfinden. CHTC-Neuzugang Sten Brandenstein machte da weiter, wo der Torschützenkönig der 2. Bundesliga abgehört hat: mit einem Treffer zum 0:1 (16.). Dies drehte Münchens junge Truppe durch Max Lang (E, 28.) und Philipp Dirmeier (32.) rund um die Halbzeitpause herum zum 2:1 für die Gastgeber. Ein Doppelschlag durch Masi Pfandt (33./E, 35.) sorgte für den nächsten Wechsel in der Führung. Die Gastgeber gaben sich nach dem 2:3 noch lange nicht geschlagen und belohnten sich durch den Eckennachschusstreffer von Leo Mink (53.) zum 3:3, bei dem es dann bis zum Schlusspfiff blieb. Im Shoot-out sorgten Dirmeier (2)  sowie die Nahr-Brüder Benedikt und Marvin und ihr Cousin Quirin, bei Krefelder Toren von Lucas Bachmann, Niklas Wellen, Anton Boomes und Sten Brandenstein, für den zweiten Punkt des MSC.

 

Aufsteiger Gladbacher HTC verlor beim Mannheimer HC am Ende zwar nicht unerwartet mit 0:3 (0:1), doch das klare Resultat hört sich viel klarer an, als das Spiel letztlich war. So besaßen die Gäste aus dem Westen beim Stand von 0:1 wenige Minuten vor Schluss bei einer Strafecke die dicke Ausgleichsgelegenheit. Die missglückte Ausführung wurde für den GHTC zum Bumerang, denn über den folgenden Konter kamen die Hausherren durch Routinier Jan-Philipp Fischer zum vorentscheidenden 2:0 (55.). MHC-Neuzugang Benedikt Geyer stellte schließlich mit seinem Debüttreffer an neuer Wirkungsstätte (58.) den Endstand her.

 

Im ersten von zwei Hamburger Tagesderbys konnte Aditya Pasarakonda einen siegreichen Einstand als Alster-Cheftrainer feiern. Gegen den Harvestehuder THC gewann der Club an der Alster mit 3:1 (1:0). Dabei stachen die beiden Alster-Neuzugänge Nikolas Wellan beim 1:0 (E, 29.,) und Lasse Mink beim 2:0 (39.) in ihrem ersten Auftritt an neuer Wirkungsstätte sofort. Als Ferdinand Steinebach gleich auch noch das 3:0 (40.) folgen ließ, war eine Vorentscheidung gefallen. Daran änderte auch der Anschlusstreffer von Andrew McConnell (44.) nichts mehr.

 

Trotz eines zwischenzeitlichen 1:3-Rückstandes beim UHC Hamburg kam der Saisonfavorit Hamburger Polo Club am Ende noch zu einem 4:3-Auftaktsieg. Die Gastgeber waren durch den aufgerückten Verteidiger Fabio Reinhard früh in Führung gegangen. Dieses 1:0 (5.) hielt bis zur Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel ließ Polo-Neuzugang Justus Weigand erst seine zweite Großchance ungenutzt, ehe der Europameister dann endlich zum 1:1 (34.) traf. Aber keine 40 Sekunden später tat es ihm mit Nicolas Proske ein weiterer Sommerwechsler nach. Auch der UHC-Angreifer traf im ersten Spiel im neuen Trikot – 2:1 (35.). Der erst zur Halbzeitpause in den Polo-Kasten eingewechselte Nationaltorhüter Joshua Onyekwue Nnaji musste sich wie im falschen Film vorkommen, als er wenig später gleich ein zweites Mal hinter sich greifen musste, als Luis Bernstein einen feinen Pass von Christopher Kutter über den Polo-Keeper hinweg ins Netz ablenkte – 3:1 (38.).

Es spricht für die Klasse von Polo, dass sich das Team von dem Zwei-Tore-Rückstand nicht verwirren ließ, sondern lediglich noch einmal den Druck nach vorne erhöhte. Und das zahlte sich schon bis zum Ende des dritten Viertels mit dem Ausgleich aus, als Simon Quinders Lopez (42.) und Paul Smith (45.) für das 3:3 sorgten. Polo war nun am Drücker und ließ sich auch durch einen weiteren Rückschlag nicht erschüttern. Gerade hatte Weigand seinen vermeintlichen zweiten Tagestreffer bejubelt, doch Schiedsrichter Thomas Hinsken hatte Sekundenbruchteile zuvor auf Siebenmeter entschieden, den dann Lukas Kossel nur an den Außenpfosten setzte (52.). Die Schlussoffensive der Gäste wurde trotzdem belohnt, als Kaufmanns Rückhandabschluss am kurzen Pfosten von Quinders Lopez noch entscheidend zum 3:4 (58.) abgelenkt wurde. Es hätte in den verrückten Torverlauf gepasst, wenn Florian Sperling zwei Sekunden vor Ablauf der Spielzeit noch zum Ausgleich getroffen hätte. Tat er aber nicht.

 

Am Sonntag spielen noch TSV Mannheim gegen Köln sowie Mülheim gegen Aufsteiger Frankfurt.

 Foto: Münchner SC - Christoph Gramann

Offensiv haben wir in den letzten zehn Minuten nicht mehr so gut gespielt. Insgesamt haben wir uns trotz der Niederlage gut geschlagen.

Benedikt Schwarzhaupt, UHC Hamburg